Wir chartern meist in Izola, das einen sehr schönen Altstadthafen und eine moderne Marina anbietet; das Revier reicht von Triest die italienische und auf der anderen Seite slowenische und kroatische Küste hinunter, bis etwa Ravenna und Pula. Wobei Pula streng genommen schon selbst der Ausgangspunkt eines Törns sein kann.

Die Highlights der oberen Adria sind neben Triest ganz sicher Grado, Venedig und Chioggia - dort lohnen sich auch Landausflüge.

In Slowenien ist Piran mit seinem pittoresken Stadthafen und der prominenten Uferpromenade ein attraktives Ziel.

Aber auch Novigrad auf der dalmatinischen Halbinsel, Porec oder Rovinj sind lohnende Ziele.

...reicht in der Theorie bis zur Meerenge von Otranto, die auch das Ende des Wirkungsbereiches der k.u.k Marine im 1. Weltkrieg beschreibt, weiter südlich beherrschten die Franzosen, Briten und auch die Italiener das Mittelmeer und verhinderten ein Vordringen der österreichischen Marine.

Wenn wir einen Bereich "mittlere" Adria nicht weiter definieren, so gehört hier das von vielen als Segelparadies empfundene Kroatien, mit seinen wichtigsten Revieren von Pula bis Dubrovnik dazu - wer im Sommer überfüllte Marinas, zum Teil aberwitzige Preise, die sich selbst die Einheimischen nicht mehr leisten können und eine immer zu Späßen aufgelegte Küstenwache nicht abhalten kann, findet dort ein großartiges Segelrevier, das nicht umsonst so beliebt geworden ist.

Südlich von Dubrovnik lockt Montenegro mit der Porto Montenegro am Eingang zu den einzigen Fjorden im Mittelmeer, an dessen Ende im Landesinneren die Stadt Kotor liegt, einst südlichster Stützpunkt der k.u.k Marine, ein Museum erinnert noch heute daran.

Die Porto Montenegro ist übrigens ein überdimensioniertes Projekt eines russischen Oligarchen, der Kran im Hafen ist rot-weiß-rot angestrichen, soll daran erinnern, dass am Bau der Marina die Strabag beteiligt war.

Auf italienischer Seite finden sich neben Ravenna mit Rimini, Vieste und dann in Apulien, Bari und Brindisi ebenfalls interessante Destinationen mit lohnenden Landgängen.

Von der oberen Adria aus, ist dieses Revier aber in einer Woche nicht zu machen.

Von Dänemark bis St. Petersburg erstreckt sich die Ostsee, lange Zeit entlang der deutschen Küste im Süden, von Flensburg über Kiel, die Insel Fehmarn, dann Rügen bis zur Grenze zu Polen bei Swinemünde.

Richtung Norden gehts im Westen über den großen Belt entweder rund um die Insel Fünen, wo Hans Christian Andersen herstammt, wieder zurück oder gerade nach Norden durch den Skagerrak in die Nordsee - kürzer ist der Weg durch den Ostseekanal zwischen Kiel und Brunsbüttel.

Weiter östlich lockt eine Fahrt nach Kopenhagen, das mit einer Brücke mit dem schwedischen Malmö verbunden ist. Abgesehen von Kopenhagen selbst, liegt man mit ein wenig Glück im Stadthafen mitten im Zentrum der dänischen Hauptstadt.

Aber auch ein Fahrt entlang der deutschen Küste lohnt allemal, sowohl im ehemals westlichen Teil als auch in der ehemaligen DDR - fast alle Städte haben sich den Charme vergangener Zeiten erhalten können und die Segelstrecken dazwischen haben den Vorteil, das in der Ostsee selten Windstille herrscht.

Es gibt so etwas wie Sehnsuchtsorte, diese Reviere zählen zweifellos für einige Marinezirkelmitglieder dazu, denen die Ostsee nicht ausreichend Alternative zum Mittelmeer ist und die die Adria als das empfinden, was sie zweifellos ist: eine große Badewanne, zwar eine sehr schöne, aber doch.

Zu den Herausforderungen der diversen Starkwinde, die die Adria aufzuweisen hat, kommt hier noch das manchmal konstant schlechte Wetter, die Tide und zum Teil extreme Meeresströmungen dazu. Hier sind Badeurlaube eher selten, hier steht das Segeln im Vordergrund.

Der Ärmelkanal ist bekannt für sein oft trübes Wetter, die Zahl der Passagiere, die auf der Fähre Dover-Calais dem Tribut zollen mussten, ist Legion.

Trotzdem erstecken sich etwas nördlich von Saint Malot die Kanalinseln, die eine prachtvolle Vegetation und kleine pittoreske Städte und Häfen bieten und daher beliebte Segel-Destinationen sind. Die Tidenströme rund um die Inseln sind zum Teil bis zu 3 Knoten stark.

Der Ärmelkanal ist aus der britischen Marinegeschichte nicht wegzudenken, denn durch den südwestlichen Teil mussten die britischen Kriegsschiffe durch, wenn sie aus Plymouth, bis heute der größte Marinestützpunkt Westeuropas, ausliefen. Von hier machte sich die Royal Navy auf zum Kampf gegen die spanische Armada oder später dann gegen Napoleon.

Der Solent ist ein Seitenarm des Ärmelkanals zwischen Southampton und der Isle of Wight und gilt als das beliebteste Segelrevier der Briten. Selbst im Hochsommer bleibt es mit 22 Grad relativ kalt, Niederschläge gehören, wie auf den britischen Inseln üblich, zum guten Ton.

Die Kanalinseln liegen übrigens fast direkt im Süden des Solent - weiter westlich, mit der Stadt Brest, beginnt die Biscaja, die für die Franzosen ebenfalls ein Segelzentrum darstellen.

Le Sables gilt als das Zentrum für den offshore Segelsport, ist Sitz einiger großer Hersteller und Werften und Ausgangspunkt etlicher Hochsee-Regatten, wie etwa der Vendee Globe.

Etwas südlicher liegt La Rochelle, bekanntlich Stützpunkt der deutschen U-Boote Atlantikflotte im 2. Weltkrieg und noch weiter südlich etwas im Landesinneren Bordeaux.

Die Biscaja reicht bis zum westlichen Zipfel Spaniens, der Stadt A Coruna, die nördlich von Santiago de Compostela liegt, bekanntlich der Endpunkt des Jakobswegs.

Die Biscaja ist bekannt für das schnell umschlagende Wetter, den enormen Tidenhub und die damit verbundenen Ströme und die Legerwallsituationen. Die Kombination auflandiger Wind und Tidenstrom kann oft mit dem stärksten Motor nicht bewältigt werden.

Die alten Segelschiffe waren dem oft hilflos ausgeliefert und die französischen Piraten mussten in den gestrandeten Wracks nur mehr "ernten".

Trotzdem ist es ein großartiges Revier mit wunderbaren Marinas und zum Teil sehenswerten Stadthäfen, die mitten im Zentrum liegen - in La Rochelle etwa, wo dann bei beginnenden Niedrigwasser, der Tidenhub beträgt dort bis zu 5 Meter, einfach die Schleuse zum Hafen geschlossen wird. Ohne Tidenkalender geht dort gar nix.

Umfassen die Inseln Ibiza, Menorca und Mallorca - letztere ist eine durchaus attraktive Destination, Charteryachten gibts auf der ganzen Insel, die strategisch am besten gelegene Marina ist der "Real Club de Nautica" im Zentrum der Stadt.

Von dort sind es nur wenige Minuten zu Fuß ins Stadtzentrum und von dort hat man einen prächtigen Ausblick auf die große Kathedrale, deren Renovierung von Gaudi mitgestaltet wurde.

Mallorca ist der Ausgangspunkt für verschiedene Törnvarianten: um die Insel Mallorca herum, zu den anderen Inseln oder zum spanischen Festland, ideal liegt dafür Barcelona (ca. 80 SM) - nicht zu vergessen, dass Mallorca neben dem Ballermann tolle Restaurants und eine imposante Altstadt zu bieten hat.

Die adriatische Küste haben wir bereits beschrieben, an der Ostküste Italien liegt die Riveria und weiter südlich von Rom die Amalfiküste und im Süden die Insel Sizilien.

Marinezirkeltörns führten uns schon zur Insel Elba und nach Korsika, wo wir im Hafen von Bastia auf der Suche nach korsischem Käse fündig wurden und an Bord korsischen Schweinebraten zubereitet haben - die nächtlichen Fallwinde im Hafen sind übrigens bemerkenswert.

Die Amalfiküste rund um Neapel und die Inselgruppen dort, mit den Touristenmagneten Ischia und Capri, ist ein wunderschönes Revier mit ebenfalls lohnenden Landgängen.

Gleiches gilt für Sizilien, sowohl für die Nord- als auch für die Südküste, die wir von Malta kommend angesteuert haben.

Im Norden ist es nur ein Katzensprung zur Insel Stromboli und dem noch aktiven Vulkan, inmitten der liparischen Inseln, entlang der Nordküste liegen eine Reihe von Marinas in der Nähe von zum Teil bemerkenswerten Städten - bis nach dem im Westen gelegenen Palermo.

Die historisch und strategisch bedeutsame Insel liegt zwar noch deutlich von der afrikanischen Küste entfernt, dennoch im Spannungsfeld der international umstrittenen Strategien im Bezug auf illegale Migrationsströme über das Meer.

Daher ist dort auch mit Kontrollen der Küstenwache zu rechnen, Marinas an der Südküste Siziliens lassen z.B. nicht selten in der Nacht kein Schiff herein.

Törns rund um die Inselgruppe, vor allem Gozo, wo ein berühmter maltesischer Käse hergestellt wird, bis nach Pantelleria, das in der Tat knapp vor der afrikanischen Küste liegt, lohnen allemal.

Valetta ist schon alleine durch seine Kulturdenkmäler, wie etwa die St. Johns Cathedral, die Oper oder das Theater einen Besuch wert.  

Ebenfalls ein Klassiker unter den Segeldestinationen, die bekanntesten Reviere sind das ionische Meer, das von Korfu bis zu der südlichen Inseln Zakynthos und weiter reicht.

An der Ostküste der Halbinsel das Gebiet um Thessaloniki, die nördliche Ägais, bis zu den Inseln der Kalkiden weiter südlich.

Weniger erschlossen ist der Golf von Korinth, der vom Westen her unter der Brücke von Patras bis zum Kanal von Korinth reicht, der Kanal selbst, ein weltweit bestauntes Bauwerk aus der Antike, ist seit einigen Jahren verschüttet und daher unpassierbar. Er verband den Golf von Korinth und den saronischen Golf mit der Hauptstadt Athen.

Marinezirkeltörns führten uns schon in fast alle Meere rund um Griechenland, die Infrastruktur der Marinas ist nicht so ausgebaut, dafür liegt man oft mitten in der Stadt.

Die meisten Häfen und Marinas haben keine Mooring, d.h. man liegt entweder längsseits oder, bei großem Andrang wie etwa im Stadthafen von Paxos, vor Anker und mit den Heckleinen an Land verheftet.

Wer also beim Ankern unsicher ist, dort lernt er es!

Liegen vor der afrikanischen Westküste im Bereich des südlichen Zipfels von Marokko. Die Inseln Fuerteventura, Gran Canaria oder Lanzarote sind aus den Urlaubsprospekten nicht wegzudenken, als Segelrevier sind sie noch weitgehend unbekannt.

Zu beachten ist, dass zwischen den Inseln meist recht viel Wind bläst und sich der Atlantik meist mit hoher Welle präsentiert.

Die Marinas sind meist gut ausgestattet und abseits der Touristenzentren findet man noch sehr bodenständige Kost, eine Spezialität auf den Kanaren sind in Meerwasser gekochte Erdäpfel mit grüner Sauce.

Die Anreise ist zwar länger und die Auswahl an Charterschiffen nicht so groß, aber es lohnt sich hier nicht zu surfen oder einen Badeurlaub zu verbringen, sondern zwischen den Inseln zu Segeln.

Dorthin spülte es unseren Vizeadmiral durch Zufall, denn eigentlich war er in Houston bei einem Filmfestival, das als Attraktion eine Segelregatta auf dem Programm hatte.

Es stellte sich heraus, dass der Veranstalter des Filmfestivals ein honoriges Mitglied des Yachtclubs-Houston war, dort wurde auch die Regatta abgewickelt, die Filmschaffenden wurden auf Segelyachten verfrachtet und los gings.

Unser Vizeadmiral erlebte das dann aber doch von einem anderen Standpunkt aus, denn als ihm der Zugang zur Bar mit der Bemerkung "nur für Clubmitglieder" verwehrt wurde, wurde er dank seiner Mitgliedskarte beim Burgenländischen Yachtclub als Gastmitglied registriert und tauchte zum Erstaunen der Texaner doch noch an der Bar auf.

Das führte zu einem durchaus als stattlich zu bezeichnenden Konsum einer bernsteingelben Flüssigkeit, die sich dort großer Beliebtheit erfreut, und ehe er sich versah, steuerte er schon das Motorboot des Regattakomitee, statt sich auf einer der Segelyachten zu drängeln.

Müßig zu erwähnen, dass er die Nacht im Clubhaus verbrachte (sehr nette Gästezimmer) und am nächsten Tag nochmals mit einer Segelyacht aufs Meer durfte.

Die Trinity Bay ist so etwas wie eine Ausbuchtung des Golf von Mexico, die von kleinen vorgelagerten Inseln, ähnlich dem Lido in Venedig, zum Meer hin abgegrenzt wird.

Ein interessantes Revier, an seiner engsten Stelle ca. 9 SM breit und bis zu 30 SM lang. Und entlang der Küste gibts nicht nur Steaks, aber immer diese bernsteingelbe Flüssigkeit. 

Die Anreise ist hier sicher länger und kostenintensiv, aber ein Segeltrip in der Karibik lohnt allemal.

Ob im amerikanischen Teil, rund um die Bermudas oder dann die British Leewards bzw. weiter südlich bis zu den ABC Inseln, hier ist es meist schön warm und der Segeltrip lässt sich mit einem Badeurlaub bestens verbinden.

Die Preise sind hier so unterschiedlich, wie sie nur sein können - auf St. Bartholomae etwa, befinden wir uns wieder auf französischem Staatsgebiet und "brennen im Restaurant wie die Luster", auf Kitten, Nachbarinsel von St. Navis, steht neben einem 5-Sterne Ressort eine Wellblechbude mit wohlfeilen Drinks und hervorragenden Essen - trotzdem, versichert uns der Besitzer, kann er es sich leisten am Ferrari-Treffen in Kitzbühel teilzunehmen.

Sehr lustig war die Heineken-Regatta rund um St. Martin, die ähnlich der Barcolana in Triest, eher ein gesellschaftliches Ereignis ist mit großen Abendpartys und prominent besetzten Abendkonzerten.

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